Testbericht "Little Italy" im Märkischen Viertel Berlin (Geschlossen 2016)

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Wie alles was mit Italien zu tun hat, ist in Berlin meistens nicht wirklich echt. Auch das Restaurant „Little Italy“ am Wilhelmsruher Damm im Märkischen Viertel trägt seinen Namen nur als Fassade. Mit Italien hat das Ganze nur wenig zu tun, da braucht jeder nur mal ein Auge auf die Angestellten zu werfen. Doch das spielt ja eigentlich keine Rolle. Wird die Menükarte aufgeschlagenen, fällt eines schon mal ins Auge: Die fast unschlagbaren Preise für Speis und Trank. Ein wirklicher „Italiener“ hätte sich bei den Preisen wohl schon längst in den Ruin gekocht. Nicht aber das „Little Italy“ im Märkischen Viertel von Berlin. Das Lokal ist eigentlich immer gut besucht. Dass die niedrigen Preise ein wenig auf die Kochkunst und Organisation schlagen, wird die wenigsten Gäste stören. Denn auch das Märkische Viertel ist nicht für zahlungskräftige Kunden bekannt. Die Einrichtung des Restaurants ist eigentlich ganz schick, wenn auch nur wenig mediterran. An einigen Tischen wird auch gerne mal die Fensterfront als Ablagesystem für diverse Dinge benutzt, die offensichtlich woanders keinen Platz mehr finden. Zur kalten Jahreszeit ist das „Little Italy“ gut geheizt – trotzdem zieht es permanent von irgendwo her. Für den Sommer gibt es eine Terrasse, die aufgrund der stark befahrenen Straße nicht so wirklich zum Verweilen einlädt. Die Wartezeiten nach der Bestellung sind im „Little Italy“ sehr unterschiedlich. Da nebenher noch viel Lieferservice betrieben wird, sollte sich niemand wundern, wenn er eine halbe Stunde warten muss, obwohl kaum Gäste im Restaurant sitzen. Die Qualität des Essens kann nur wirklich jemand beurteilen, der auch Ahnung von der Materie hat. Mir schmeckt es im „Little Italy“ sehr gut. Ich finde es toll, für so wenig Geld mitten in Berlin eine warme Mahlzeit zu bekommen.

Fazit: Wer günstig essen und satt werden will, ist im „Little Italy“ genau richtig. Wer ein gutes Restaurant hinter den Fassaden erwartet, wird sicherlich enttäuscht. Ich kann den kleinen Laden trotzdem ohne schlechten Gewissen weiterempfehlen und die vielen schlechten Kritiken/Bewertungen auf anderen Portalen nicht nachvollziehen.

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Hendrik Lorenz

*1970 in Braunschweig.
Technischer Redakteur, Offsetdrucker und professionelles Arschloch.

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