Erst sah es aus wie die übliche Altersakne an der Lefze meines Raubtieres. Eine typische und harmlose Erscheinung bei Hauskatzen im etwas höheren Alter. Die blutige Stelle wurde aber immer größer und schien nicht zu verheilen. Dann die Schockdiagnose (Mai 2024) beim Tierarzt: Es ist keine Katzenakne, sondern ein Tumor (Plattenepithelkarzinom) der die rechte Lefze meines Katers befallen hat. Eine Behandlung wäre sehr aufwändig, teuer und hätte wenig Erfolgsaussichten, da das Tier schon im fortgeschrittenen Alter ist. Die zweite Diagnose in einer Spezialklinik für Kleintiere in Berlin bestätigte die erste Diagnose meines Hausarztes. Eine OP mit anschließender Chemotherapie wäre nur in Hannover möglich und es gibt keine Garantie auf Erfolg oder das Überleben meiner Katze während der Behandlung/OP. Eine Tortur, der ich meiner alten Katze nicht zumuten konnte. Da der Tumor aber vorwiegend nur das äußere Gewebe der Lefze befallen hat, gibt es derzeit für die Katze derzeit keinerlei Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme. Auch die Berührung des offenen Tumors bereitet dem Kater keine Schmerzen. Die Behandlung erfolgt seitdem palliativ mit Kortison, das unter das Futter gemischt wird. Es heilt zwar nicht den Tumor, verlangsamt aber das Wachstum des aggressiven Plattenepithelkarzinoms. Auch über zwei Jahre nach der Diagnose frisst die Katze, schnurrt, kackt und hat ansonsten keine weiteren Auffälligkeiten, die auf ein Lebensleiden hindeuten. Dennoch wächst der Tumor immer weiter und schreckt mittlerweile viele Menschen ab, da er großflächig im Gesicht sichtbar ist. Aufgrund des Zustandes und dem Verhalten der Katze sehe ich aber weiterhin von einer Euthanasie ab und versuche die palliative Behandlung so lange es geht fortzusetzen.



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