In den winterlichen Tagen ist sie aus der S-Bahn gut zu sehen. Die Treppe ins Nirgendwo. Viele Fahrgäste, die täglich gen Hauptbahnhof unterwegs sind, fragen sich sicherlich nach dem Sinn und Zweck dieser Treppe. Die meisten wissen nicht, dass es sich dabei um sehr geschichtsträchtige Überreste aus dem letzten Jahrhundert handelt. Sie blicken auf die verbliebenen Fragmente des Universums Landes-Ausstellungs-Park im Berliner Ortsteil Moabit. Das Gelände wurde zwischen 1934 und 1936 von den Nationalsozialisten zu Europas größten Luftfahrtmuseum umfunktioniert. Aus ihr entstand die heutige einteilige Treppe. An ihrem unteren Ende zierten zwei Löwenfiguren den Abschluss der Stufen. Die Löwen wurden aufgrund des voranschreitenden Zerfalls Ende der 1980er-Jahre demontiert und in das Berliner Technikmuseum überführt und dort restauriert.[1] Der Rest des ULAP-Geländes wurde im Krieg fast vollständig zerstört. In den Ruinen des Areals fanden noch zum Ende des Krieges Exekutionen von Inhaftierten des nahe gelegenen Moabiter Zellengefängnisses statt. 1972 wurde bei Bauarbeiten die Leiche von Martin Bormann zwischen dem ehemaligen ULAP-Gelände und den Überresten des Lehrter Bahnhofs gefunden.[2] Die Echtheit des Fundes wurde Ende der 1998-Jahre durch eine DNA Analyse bestätigt und damit all die vielen Geschichten vom Verbleib eines der wichtigsten Vertrauten von Adolf Hitler widerlegt. In den 2000er-Jahren wurde das Gelände um die historischen Reste der Freitreppe in den ULAP-Park umgestaltet.
Quellen:
[ 1]
[ 2] Die nervige Jagd nach Hitlers Sekretär Bormann - WELT