Am ehemaligen Grenzübergang Chauseestraße, hat der Mauerbau noch nicht einmal vor einem Friedhof haltgemacht. Der Todesstreifen hat einfach einen großen Teil der ältesten katholischen Ruhestätte der Stadt Berlin platt gemacht. Auch heute noch ist der Todesstreifen aufgrund der großen Freifläche auf dem Friedhof deutlich zu erkennen, auch wenn inzwischen neue Gräber angelegt wurden. Der südöstliche Teil des Friedhofs blieb weitestgehend erhalten und war 40 in einem Dornröschenschlaf. Nahe der Grenzanlage war es nur bestimmten Personen erlaubt, den Friedhof zu betreten. Auf dem Gottesacker befinden sich heute noch deutliche Spuren der ehemaligen Grenzanlagen der DDR. So sind im nördlichen Bereich der Ruhestätte noch Teile der Hinterlandmauer zu finden. An der Liesen-/Ecke Gartenstraße ist noch ein Teil des vorderen Sperrelementes der Grenzmauer erhalten geblieben, die zur Straßenseite schon sehr in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Gleich neben dem Domfriedhof St.-Hedwig befindet sich ein großes rostiges Delikt: die sogenannten Liesenbrücken. Zwei Brücken (Bauzeit 1890 bis 1896) in Fachwerkkonstruktion. Die eine eingleisig, die andere zweigleisig. Neben den beiden Brücken wurde eine neuere Brücke angelegt, auf dem heute der Bahnverkehr läuft. Die Liesenbrücken rosten nun schon 70 Jahre vor sich hin. Im Volksmund werden die beiden Brücken auch „Schwindsuchtbrücken“ genannt. Der Name ist darauf zurückzuführen, dass in den 1920er bis 1930er-Jahren viele obdachlose Menschen unter diesen beiden Brücken ihre Zelte aufschlagen mussten, da sie keinen Wohnraum fanden oder diesen verloren hatten. In den erbärmlichen Baracken zogen sie sich schnell schlimme Krankheiten zu. Die weitere Verwendung des stillgelegten Denkmals wird immer wieder diskutiert. Ein Investor wollte in die Brücke ein Hotel einbauen, andere wollten daraus einen grünen Weg machen.