Wer heute seinen Führerschein machen möchte, muss schon unfassbar viel Geld ausgeben. Im Durchschnitt kostet der Erwerb der Fahrerlaubnis bundesweit mittlerweile über 3300 Euro. Für jede Wiederholung einer Prüfung fallen natürlich Extrakosten an und nicht selten landen Fahrschüler am Ende der Ausbildung bei 5000 Euro für den Lappen. Gut, dass ich diesen Mist schon lange hinter mir habe. Auch in den 1980er Jahren waren die Kosten für den Führerschein nicht gerade preisgünstig. Derzeit ist es ja fast unerschwinglich. Doch zum eigentlichen Thema dieses Beitrages. Nach langen Überlegen habe ich mich entschlossen, mir doch noch mal ein Motorrad zu kaufen. Der große Traum: Eine Harley-Davidson. Da ich aber 30 Jahre kein Motorrad gefahren bin, wollte ich deshalb noch einmal freiwillige Fahrstunden zu meiner eigenen Sicherheit nehmen. Ein schwieriges Unterfangen, in Zeiten in denen es nur wenige Fahrschulen gibt und dann noch in einer Saison, wo jeder seinen Motorradführerschein machen will. Kaum eine Fahrschule konnte oder wollte mir in Berlin freiwillige Fahrstunden anbieten. Einige Fahrschulen waren sogar wegen Reichtum geschlossen. Da ging in Bürozeiten noch nicht einmal jemand an das Telefon. Nach vielen Telefonaten fand ich einige Fahrschulen, die mir mit meinem Anliegen helfen konnten. Die Kosten für die Fahrstunde waren dabei weitestgehend identisch. Für 90 Minuten im Schnitt 120 Euro. Ist okay. Doch die Abwicklung bzw. Abrechnung ist durchaus unterschiedlich. Dabei spielt die sogenannte „Anmeldegebühr“ eine große Rolle. Die Anmeldegebühr deckt die Kosten für die Gebühren zur theoretischen und praktischen Prüfung bei einer Fahrausbildung. Einige angefragte Fahrschulen händeln diese freiwilligen Fahrstunden oder auch „Auffrischungskurse“ durchaus unterschiedlich. Ich kontaktierte 5 unterschiedliche Unternehmen und bekam diesbezüglich unterschiedliche Angebote. Von 5 Fahrschulen wollten 2 Fahrschulen eine „Anmeldegebühr“ für freiwillige Fahrstunden kassieren. Auch auf Nachfrage, warum diese Gebühr erhoben wird, kamen kaum verwertbare Aussagen der Mitarbeiter. Einmal hieß es „ist halt so“ und ein andere Mitarbeiter begründeten diese „Anmeldegebühr“ aus versicherungstechnischen Gründen. Entweder ist kalkulierte Abzocke, oder einfach Inkompetenz der jeweiligen Mitarbeiter der Fahrschule. Eine seriöse Fahrschule verlangt für freiwillige Fahrstunden von Kunden, die bereits über eine Fahrerlaubnis verfügen, niemals eine „Anmeldegebühr“. Erschreckend, was sich dieser Geschäftsbereich in Berlin schon alles ohne Konsequenzen erlauben kann. Ich bin so erzogen worden: Über Gutes spricht man, über schlechtes schweigt man. Doch ich finde diese Handhabung von Fahrschulen so unverschämt, dass ich diesbezüglich nicht schweigen kann und will. Deshalb hier einige Beispiele zwischen Gut und Böse:
- Fahrschule Performance Reinickendorf und Wittenau: Anmeldegebühr
- Fahrschule Asma Berlin Wittenau: Anmeldegebühr
- Fahrschule ARAS Wittenau: Keine Anmeldegebühr
- Fahrschule Fuchs Spandau: Keine Anmeldegebühr
- Fahrschule Rehberge Wedding: Keine Anmeldegebühr
Fazit: Wer nur freiwillig einen Fahrlehrer oder eine Fahrlehrerin sucht, die einem hilft, das Motorradfahren oder Autofahren wieder zu erlernen, sollte vergleichen und aufpassen, wo man sich anmeldet. Eine Anmeldegebühr, die dazu dient, nur freiwillige Fahrstunden zu machen, ist reine Abzocke. Es ist schade, dass es in dieser Branche so viele schwarze Schafe gibt. Aber wie oben zu sehen ist: Die Mehrheit ist immer noch ehrlich.
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