Geisterbahnhöfe gab es nach der Wende noch unendliche viele in Berlin. Heute ist es aber schwer, noch welche zu finden. Doch ganz zentral, in Berlin Charlottenburg, gibt es sie noch. Seit 1980 ist die sogenannte „Siemensbahn“, die einst die Arbeiter in Massen zur Arbeit karrte, nun geschlossen. 32 Jahre Stillstand haben ihre Spuren hinterlassen.
Täglich fahren tausende von Autos auf der Nonnenmannallee/Siemensdamm unter dem stillgelegten Viadukt der ehemaligen „Siemensbahn“ hindurch. Nur den wenigstens wird dieses Bauwerk, was sich längst die Natur schon zurückerobert hat, überhaupt auffallen. Heute wird der Platz unter dem stählernen Bauwerk als Parkplatz oder Lagerort von Unternehmen benutzt. Die Konstruktion ist marode, teilweise fallen lose Teile herunter und bleiben dort liegen. Unter der Fahrbahn wird dies durch spezielle Planen verhindert.
Am S-Bahnhof „Werner Werke“ ist komplett alles vernagelt. Die drei Eingänge schon lange geschlossen. Nur noch ein Schild „Blumenmarkt“ erinnert noch an das einstige geschäftliche Treiben im S-Bahnhof. Die Überdachung des Bahnhof „Werner Werke“ ist noch zu erkennen, doch der Verfall deutlich sichtbar.
600 Meter weiter nördlich am Rohrdamm ist an dem 800 Meter langen Viadukt die ehemalige S-Bahnstation „Siemensstadt“ zu sehen. Auch hier das gleiche gespenstische Bild von Vergangenheit und Zerfall. Wer den Bahndamm etwas hinaufklettert, kann einen grandiosen Blick auf die verfallene Station erhaschen. Die Bahnhofsuhr ist mittlerweile wohl in Sammlerhänden, das Wärterhäuschen noch geöffnet, als wäre der S-Bahnangestellte gerade erst herausgekommen. Bäume haben mittlerweile auf der Plattform den Beton gesprengt.
Die Zukunft des teilweise unter Denkmalschutz stehenden Viaduktes ist nach über 30 Jahren immer noch völlig unklar. Pläne des Ausbaus wurden wieder verworfen. So bleibt uns das stählerne Relikt aus der Vorwendezeit wohl noch lange in dem Zustand erhalten.
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