Bei meiner letzten Atlantiküberquerung hatte ich erneut das Vergnügen, mit dem Krisen geschüttelten Unternehmen AirBerlin zu fliegen. Den besten Ruf genießt die zweitgrößte Fluggesellschaft eh nicht und es sollte sich auch wieder zeigen warum. Da in der heutigen Zeit Flugzeuge bis aufs äußerte bestuhlt werden, wollte ich mir für so eine lange Reise etwas mehr Freiraum gönnen. Ich schaute deshalb bei den Zusatzleistungen von AirBerlin, was ein etwas bequemer Sitz kostet. Die Maschine war noch nicht völlig besetzt und im hinteren Bereich fand ich eine Reihe, die statt vier Sitze nur drei hatte. Auf der Zeichnung war zwischen den Sitzen eine große Lücke zu erkennen.
Sehr praktisch, dass der Sitz 48G noch nicht besetzt war und nur 20 Euro kostet. Das war es mir dann wert. Doch irgendwie kam mir das schon komisch vor, denn eine solche Sitzanordnung habe ich noch nie gesehen. Allerdings kannte ich auch den Airbus Typ nicht, von daher machte ich mir so weit keine weiteren Gedanken. Am Tag der Reise bestätigte sich dann mein Verdacht gegenüber AirBerlin. Ich habe für einen völlig normalen Sitz bezahlt, den ich auch kostenlos hätte haben können. Es handelte sich zwar tatsächlich um eine Reihe mit drei Sitzen, doch waren die Sitze einfach zusammengeschoben und damit in der Anordnung nicht wie auf dem Plan. Der im Buchungssystem von AirBerlin angekündigte Freiraum war damit nicht existent.
Für mich eindeutig Verbrauchertäuschung oder es direkt auszudrücken: Betrug. Wegen der Angelegenheit setzte ich mich nach Rückkehr mit dem Unternehmen AirBerlin schriftlich in Verbindung. Nach einer Woche bekam ich sogar eine Antwort. Wie erwartet versuchte sich der Kundenservice von AirBerlin aus der Angelegenheit zu reden:
„Bei unseren Sitzplatzübersichten handelt es sich um symbolische Pläne, die nicht mit jedem Flugzeug unserer Flotte komplett übereinstimmen können. Wir sichern innerhalb der Beschreibung der Sitzplatzkategorien keine freien Nebenräume oder außerordentliche Sitzplatzabstände zu.“
Mit anderen Worten: Alle Pläne, auf denen die Kunden von AirBerlin ihre Zusatzleistungen in Form von Sitzplätzen buchen können, sind ein Fake. Das erfüllt den Tatbestand des Betruges oder sogar arglistiger Täuschung. Nach einer erneuten Frage an AirBerlin wo ich denn den Hinweis finde, dass der Sitzplan Platz keine Garantie auf den tatsächlichen Sitzplan darstellt, wurde ich von AirBerlin einfach nur auf die generelle Beschreibung von Sitzplätzen verwiesen. Das beantwortete nicht meine Frage. Wäre das Zurückbuchen von Umsätzen der Kreditkarte nicht so aufwendig, hätte ich nach der letzten Antwort von AirBerlin das Geld gnadenlos zurückgeholt. Wegen Geringfügigkeit, ergibt es keinen Sinn, jetzt ein Fass aufzumachen. Ich kann deshalb jeden nur vor Zusatzleistungen bei AirBerlin zu warnen. AirBerlin wünsche ich die baldige Insolvenz an den Hals. Den Verein wird niemand auf dem Markt vermissen. Der Laden nervt. Ich werde bei der Gesellschaft nie wieder etwas zusätzlich buchen – außer Tauchgepäck, das ist das Einzige, was bisher reibungslos geklappt hat.