Wir schrieben das Jahr 2020, als die ganze Welt anfing wegen eines Fake-Virus komplett durchzudrehen. Die Reise nach Kenia war damals schon gebucht und bezahlt, als sich der Urlaub komplett in Luft auflöste. Der Flug wurde gestrichen, der Urlaub war futsch. Viele Verbindungen nach Kenia wurden eingestellt und nie wieder eröffnet. Auch nach dem ganzen Maskenwahnsinn und dem gespritzten Gen-Experiment, blieben die Flugverbindungen nach Kenia so unattraktiv, dass es von Berlin aus zeitlich wie auch wirtschaftlich keinen Sinn machte, in das Land am Indischen Ozean zu reisen. Doch im Oktober 2025 eröffnete Turkish Airlines wieder die Strecke von Istanbul nach Mombasa. Teure und zeitraubende Verbindungen über Nairobi waren damit Geschichte und einer Reise an den schönsten Strand Afrikas stand nichts mehr im Wege. Vieles hat sich in der Zwischenzeit an der Südküste Kenias geändert. Leider fast nichts zum positiven. Etliche preiswerte Unterkünfte haben die jahrelangen Einreisebeschränkungen nicht überlebt. Trotz des Verfalles des Kenianischen Schilling sind die Preise an der beliebten Küste explodiert. Pauschalreisen sind nur noch zu völlig überteuerten Angeboten zu haben. So geht es auf eigene Faust nach Ostafrika. Ein einfaches Apartment mit Pool und Selbstversorgung in der Nähe von Galu Beach.
Für schlappe 558 Euro konnte ich mir im September 2025 ein recht attraktives Ticket ergattern. Ein echtes Schnäppchen über diese Entfernung und dem mangelnden Angebot in diese Urlaubsregion. Das alte "Fake" Touristenvisum gibt es mittlerweile nicht mehr und wurde durch eine sogenannte ETA (Einreisekarte) ersetzt. Die ETA ist online mittlerweile bequemer anzufordern, erfüllt aber immer noch den gleichen Zweck: das Generieren von Geld. Einen wirklichen Sinn ergibt diese Karte nicht, denn niemand will in dieses Land aus Europa flüchten. Das einzige Gute für diese überflüssige Bürokratie: Die ETA ist billiger als das alte Touristenvisum zuvor. Trotzdem ist und bleibt es eine Touristeneintrittskarte und damit eine Art Abzocke, denn mit gültigen Papieren ist es zum Beispiel für alle Menschen kostenlos nach Deutschland einzureisen. Deutschland erhebt keine Einreisegebühr.
Die Reise startete mit etwas Verspätung zur zivilen Zeit am Berliner Flughafen. Dort geht es auch nach fast 5 Jahren weiterhin schleppender voran als an anderen vergleichbaren Flughäfen dieser Welt. Und von "International" ist diese Einrichtung auch weiterhin noch sehr weit entfernt. Von den Direktflügen ist dieser Betrieb immer noch auf dem Niveau von Tegel, also einem nationalen Kleinflughafen. Mit etwas Verspätung startete der Zubringerflug nach Istanbul. Am Flughafen Istanbul hat sich seit der Eröffnung 2019 nichts weiter getan, außer dass dieses Gebäude mittlerweile eher einem edlen Einkaufszentrum als einen Flughafen gleicht. Die Entfernungen zu den einzelnen Gates sind enorm und sollten zeitlich nicht unterschätzt werden. Der Flug nach Mombasa startete pünktlich. Auch am Flughafen Mombasa nichts Neues. Es ist immer noch das gleiche spartanische Gebäude aus der vergangenen Zeit. Die Abfertigung verlief aber erstaunlicherweise reibungslos und relativ flott. Auch der Fahrer wartete schon mit einem Namensschild in einer Traube kreischender Taxifahrer auf mich. Erstmals über den neuen Bypass Richtung Ukunda ging es am frühen Morgen nur in Schleichfahrt voran. Warum erschloss sich mir nicht, da alles frei war und die Leute ja sonst auch wie die Bekloppten fahren. Nach einer Stunde Fahrtzeit war das Apartment erreicht. Einmal hupen und das große Tor ging auf. Alles wie erwartet. Die Anreise hat also schon einmal perfekt geklappt.
Leider musste der Kühlschrank in der Unterkunft (Langai Apartments) noch gefüllt werden. Dazu gibt es einige Supermärkte zur Auswahl, die allerdings durch die Abgeschiedenheit der Unterkunft, alle nicht gerade um die Ecke zu finden waren. Wer kein Auto hat, sollte sich gut organisieren und so einkaufen, dass der Einkauf erst einmal ein paar Tage reicht. Also das ganze Tuk Tuk vollladen, damit die Tortur nicht allzu oft wiederholt werden muss, denn die Reise über vorwiegend nicht asphaltierten Straßen in Schrottkarren ist bei brutaler Hitze nicht angenehm. Wer einmal an der Südküste Kenias verweilt hat, hat in seinem ersten Urlaub eigentlich alles schon gesehen. Deshalb stand diese Reise vorwiegend im Fokus der Erholung. Also Pool & Strand, eventuell kleinere Unternehmungen, aber auf keinen Fall eine überteuerte Safari oder ähnliches. Doch erst einmal die Umgebung erkunden und sich geografisch orientieren.
Schließt sich das Eingangstor der Unterkunft (Langai Apartments) von außen hinter einen, steht jeder erst mal irgendwie im Nirgendwo. Mitten in der Pampa, zwischen Bruchbuden und illegalen Müllhalden, die irgendwo im Busch abgefackelt werden. Zum Strand sind es ca. 2 Kilometer die, je nach Gehgeschwindigkeit, in 20 Minuten bewältigt werden können. Abhängig von der Kondition kann diese Entfernung bei glühender Hitze sehr anstrengend sein. Am Strand angekommen, überraschte die gähnende Leere. Und das in der absoluten Hochsaison Dezember. Schon erstaunlich, wie wenig in den letzten Jahren der Tourismus in Kenia angelaufen ist. Gut für alle Reisenden, schlecht für die Einheimischen die maßgeblich vom Tourismus abhängig sind. Ein Marsch am Strand Richtung Süden, hoch bis Ukunda, zeichnete teilweise ein erschreckendes Bild ab. Zwischen Lost Places sind auch mittlerweile die beliebten Bars und Restaurants Bidi Badu und Forty Thieves nur noch Geschichte. Amigos ist noch da, sieht aber genauso verwehst aus wie Jahre zuvor. Und der Rest? Naja. Verbessert hat sich definitiv nichts, trotz einiger Hotelneubauten. Immerhin sind die Preise in der Region relativ stabil geblieben was allerdings auch am schwachen Schilling liegt. Weiter südlich ist der Strand auch noch recht schön und es gibt dort gute Bars und Restaurants, auch wenn der Strand im Bereich Ukunda/Diani durch die dahinter liegende Infrastruktur weitaus attraktiver ist als die in Galu. Was die Restaurants und Bars im südlichen Bereich des Diani Beaches betrifft so ist die Auswahl nicht so groß auch hier gibt es gute Einrichtungen. Zum Beispiel das Eleven Pearl oder das Soul Breeze. Letzte Einrichtung hat zwar einen schönen Strand, leider auch ein erhebliches Serviceproblem. Bis jemand kommt, um eine Bestellung aufzunehmen, können gut und gerne 20 Minuten vergehen, auch wenn so gut wie keine Gäste vorhanden sind. Gerne wird auch ein Essen oder Getränk einfach mal so "vergessen". Öfters Nachfragen ist bedauerlicherweise notwendig. Auch bei Kleinigkeiten gibt man sich im Soul Breeze sehr knauserig. Ein Glas Eiswürfel für ein viel zu warm ausgeschenktes Bier endet da schon in einer kompletten Überforderung.
Wie schon erwähnt war diese Reise der Erholung gedacht, Ausflüge nicht geplant da a), erheblich überpreist und b), das meiste schon in der Vergangenheit unternommen wurde, was keiner Wiederholung bedarf. Durch den Zufall geschuldet, dass mein Nachbar ein Geländewagen hatte, gab es doch kleinere Unternehmungen nach Likoni, Mombasa, Shimoni und Shimba Hills. Am Galu Beach gibt es das Colobus Conversation Center. Eine Auffangstation für verletzte Affen, insbesondere aber für die stark geschützten Colobus Affen. Eintritt 300 KES mit dem richtigen Pass und 1000 KES mit dem Mzungu Pass. Alles wie gehabt, an der etwas schwer zu verstehenden finanziellen Verteilung hat sich nichts geändert. Die Führung im Colobus Conversation Center war zwar interessant, wenn aber auch recht kurz. Von den Affen hat man nur wenig gesehen und auch die Affenklinik wurde nicht vorgestellt. Insgesamt etwas mager, aber es dient ja auch der guten Sache. Auf dem Weg zum Colobus Conversation Center von der Straße her, waren mehr Affen zu sehen als in der Auffangstation. Wer in der Nähe des Colobus Conversation Centers ist, dem sei das Projekt nachgelegt. Eine weitere Anreise würde für alle Beteiligten aber in einer Enttäuschung enden. Die Südküste Kenias hat natürlich noch mehr Strände zu bieten als nur den langgezogenen Diani Beach. Ein echter Geheimtipp ist da Shelly Beach frei nach dem Motto: Mzungufrei, ich bin dabei. Ein interessanter Strand, der zwar etwas schlecht zu erreichen ist, aber einen gewissen Charme hat da er direkt an der Hafeneinfahrt liegt und vorwiegend von Einheimischen benutzt wird. Dementsprechend attraktiv ist deswegen auch die Preisgestaltung der Lokalitäten in diesem Bereich.
Die Supermarktpreise an der Südküste Kenias sind auch heute noch auf einem recht hohen Niveau und in vielen Dingen sind die Preise die gleichen wie bei uns in Europa. Einige Dinge sind preiswerter, andere eben nicht. Alkohol ist weiterhin auch im Supermarkt recht hochpreisig, wobei jedoch im gastronomischen Service die Gewinnspanne nicht so enorm ist wie in Deutschland. Es wird meistens mit einem 50 % Umschlag weitergegeben nicht wie in Deutschland bis teilweise einen Gewinn von 600 %. Auch nach 10 Jahren ist die Stromversorgung in Kenia weiterhin eine Katastrophe. Mehrere Komplettausfälle über einige Stunden haben leider viele Lebensmittel im Kühlschrank vernichtet, da dieses von mir bewohnte kleine Apartmentgelände natürlich nicht über einen eigenen Notfall-Diesel verfügt hat (üblich in den großen Hotels). Ein recht neues bedauerlicherweise sehr negatives Phänomen zwischen Ukunda und Diani sind seit kurzem die "Panga Boys". Ein jugendliche, kriminelle Vereinigung, die mit Macheten nicht nur Touristen, sondern auch Einheimische sogar am helllichten Tag überfällt und abzieht. Zum Ärger der Einwohner tut die Polizei nur wenig oder gar nichts. Viele Einwohner haben nun Angst, das sich diese Vorfälle herumsprechen und sich negativ auf das eh schon schwierige Tourismusgeschäft auswirken.
Fazit: Mein erneuter Besuch in Kenia war zusammengefasst eine gute Erholung. Auch wenn der ganze Spaß alles andere als preisgünstig war, würde ich diese Unternehmung noch einmal wagen. Das Wetter, die Tiere, die geringe Zeitverschiebung und letztendlich die Lebenshaltungskosten machen dieses Land weiterhin attraktiv. Für einen reinen Badeurlaub ist die weite Anreise aber kaum lohnenswert. An der Abzockmentalität in Kenia hat sich auch nichts geändert. Im Gegenteil, es ist meines Erachtens noch viel schlimmer geworden. Sämtliche Ausflüge werden zu überhöhten Preisen angeboten und lohnen sich nicht. Offiziell angebotene Preise in Nationalparks werden gerne einmal willkürlich nach eigenen Ermessen geändert. Wenn das Trinkgeld (Beispiel Taxifahrer) nicht hoch genug ist, wird sich gerne via WhatsApp beschwert, die Polizei sucht das Haar in der Suppe, um irgendwie die Gäste wegen Nichtigkeiten abzuziehen. Das alles spricht nicht für dieses Land und schreckt sicherlich viele Gäste ab noch einmal wiederzukommen. Generell ist auch die Qualität der Infrastruktur und der Hotels nicht mit anderen beliebten Urlaubsländern in der dritten Welt Kategorie zu vergleichen. Viel Geld für wenig Leistung. Von einer Pauschalreise nach Kenia kann ich nur abraten da größtenteils einfach zu teuer und mit zu schlechter Verbindung. Ich werde sicherlich irgendwann Kenia wieder einen Besuch abstatten, dann aber auch wieder nur eigenständig organisiert. Lest hier auch meine Reiseberichte der vorangegangenen Reisen nach Kenia: Reisebericht Kenia 2018, Reisebericht Kenia 2018 (2), Reisebericht Kenia 2019.
| Fixkosten | Preis | |
|---|---|---|
| Unterkunft (1 Monat) | 585 € | |
| Flug | 558 € | |
| ETA | 28 € |
| Lebenshaltungskosten (Supermarkt) | Preis | |
|---|---|---|
| Tusker (Bier 0,5 l) | 1,50 € | |
| Fruchtsaft (1 l) | 0,94 € | |
| Milch (0,5 l) | 0,39 € | |
| Tomaten (50g) | 0,39 € | |
| Rindfleisch (250 g) | 2,97 € | |
| Gebackene Bohnen | 1,03 € | |
| Salatdressing | 2,01 € | |
| Toilettenpapier (10er) | 2,45 € | |
| Zahnpasta (45 g) | 0,62 € | |
| Apfelsinen (3 St.) | 1,91 € | |
| Äpfel (3 St.) | 1,27 € | |
| Grapefrucht (500 g) | 1,88 € | |
| Mais (420 g) | 1,23 € | |
| Tee (50 g) | 0,75 € | |
| Pepsi (0,33 l) | 0,32 € | |
| Spaghetti (700 g) | 1,79 € | |
| Reis (2 KG) | 3,91 € | |
| Servietten | 0,71 € | |
| Wein (1 l Tetra) | 6,20 € | |
| Jogurt | 0,71 € |
| Restaurant (Lokal) | Preis | |
|---|---|---|
| Tusker (Bier) | 2,28 € | |
| Saft | 0,98 € | |
| Fisch | 5,55 € | |
| Hünchen | 4,24 € |
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