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- Hendrik Lorenz
- Kategorie: Lost Places
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Schon lange, wer er geplant, der Besuch der Heilstätten in Beelitz in Brandenburg. Irgendwie hat es aber nie geklappt. Doch eine Programmänderung im Seminar „Ganz unten“ der Berliner Unterwelten änderte das unerwartet. Mit dem Zug ging es also in zum mittlerweile recht beliebten Ausflugsziel. Der kleine Bahnhof der Beelitzer Heilstätten, längst verschlossen und vernagelt. Dahinter waren schon die verfallenen Gebäude zu erkennen. Der erste Weg führte zum Kesselhaus, das eine faszinierende Architektur aufzuweisen hat. Um dieses imposante Gebäude kümmert sich mittlerweile auch ein Förderverein, der den guten Zustand erklärt. Um das Kesselhaus herum nur Verfall. Ein paar hundert Meter Richtung Norden befindet sich der größte Teil der Anlage. Auch wenn fast alles total kaputt ist, lässt sich gut erahnen, wie schön diese Heilstätten Beelitz einmal gewesen sein mussten. Ein wahrer Ort der Erholung. Mittlerweile befinden sich Zäune, um die meisten Gebäude, um eine weitere Zerstörung durch Vandalismus zu verhindern. Es finden aber immer wieder Leute den Weg in die Beelitzer Heilstätten, auch wenn diese teilweise durch Wachschutz gesichert sind.
Mittlerweile sind aber endlich einmal Investoren gefunden wurden, die einige der verfallenen Gebäude denkmalschutzgerecht sanieren und auch mit einem vernünftigen Konzept ausstatten. So wird das alte Küchenhaus zu einer Event-Brauerei umgebaut und Ateliers für Künstler sollen geschaffen werden. Auch die Chirurgie wird wiederhergestellt. In einigen Gebäuden werden heute Führungen und Fototouren angeboten. Unter anderen auch im Wohnpavillon B1, besser auch als „Whitney Houston Haus“ bekannt. Das Haus ist ein riesiger Komplex und beherbergte einst 186 Betten. Schon der erste Schritt in den Speisesaal ließ einen erstaunen. Herunter blätternde Farbe, eingeschlagene Fensterscheiben, heruntergefallener Putz. Wenn hier nicht bald etwas getan wird, bedeutet das für das Haus bald das Ende.
Die Heilstätten Beelitz wurden bis 1994 vom sowjetischen Militär genutzt, hatten aber unter anderen auch prominente Gäste wie der Gefreite Adolf Hitler im Jahre 1916 oder der letzte Staatspräsident der deutschen demokratischen Republik, Erich Honecker im Jahre 1990. Damals waren die Heilstätten Beelitz noch etwas besser in Schuss. Nach 1994 sah sich der eigentliche Besitzer, die Landesversicherungsanstalt, nicht in der Lage, die einstige größte Heilstätte der Welt in Schuss zu halten. Die Heilstätten Beelitz wurden so zum Ausflugsziel für Hobbyfotografen und dienten Filmproduktionen als Kulisse. Auch der Serienmörder Wolfgang Schmidt beginn im Jahre 1991 in den Beelitzer Heilstätten einen Doppelmord. Mittlerweile wurde über das Gelände auch ein in den letzten Jahren so beliebt gewordener Baumkronenpfad errichtet. Für 14 Euro kann hier jeder einen Blick über die Ruinen der Heilstätten Beelitz erhaschen.
Fazit: Die Beelitzer Heilstätten sind wohl in dem heutigen Zustand einer der größten Lost Places der Welt. Kein Wunder, dass sie immer wieder Leute anziehen. Es ist ein Ausflugsziel, wo man sich einen ganzen Tag gut aufhalten kann. Die Beelitzer Heilstätten sind so geschichtsträchtig wie auch unheimlich und absolut sehenswert.