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- Hendrik Lorenz
- Kategorie: Mein Block
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Mit diesem, eher jämmerlich anmutenden Aufruf, versucht derzeit die GESOBAU von ihr selbst ausgesuchtes und gewünschtes Klientel zu appellieren:
"Sehr geehrte Mieterinnen und Mieter, wir möchten heute mit einer Bitte an alle Mieter des Hauses herantreten, da wir ohne Ihre Hilfe die Ordnung und Sauberkeit in Ihrem Wohnhaus nicht mehr gewährleisten können. Kaum hat Ihr Hausmeister oder der Mitarbeiter der Reinigungsfirma gefegt und gewischt, ist das Haus nur einige Augenblicke später wieder derartig verschmutzt, dass eine erneute Reinigung erforderlich ist. Die Situation ist ärgerlich und frustrierend zugleich. Papier- und Müllreste werden in den Aufzügen und Eingangsbereichen einfach auf den Boden geworfen, Türen werden bespuckt und der Müllraum sieht nicht nur schlimm aus, sondern riecht auch so. Aus diesem Grund treten wir heute mit einer Bitte an alle Mieter des Hauses heran: Lassen Sie Ihr Wohnhaus nicht verkommen! Heben Sie Ihren Müll auf und sprechen Sie andere Mieter auf Ihr Fehlverhalten an. Sorgen wir alle gemeinsam dafür, dass Ihr Wohnhaus wieder wohnlich wird."
Liebe GESOBAU, das ist ja wirklich eine tolle Aktion. Jahrelang lässt man immer und immer wieder eine gewisse Klientel, die für Sauberkeit und Ordnung nicht sonderlich berühmt ist, in den Wohnungen einziehen und wundert sich jetzt über das entsprechende Ergebnis. Es wird doch einfach nur geliefert, wo ist das Problem? Eine Videokamera überwacht den Müllraum. Diese scheint dort nur zur Zierde zu hängen. Wahrscheinlich ist das, was man auf den Bändern entdeckt, nicht politisch korrekt. Anders kann ich mir nicht erklären, warum das Müllproblem, seit dem ich dort wohne, besteht. Anzeigen werden offensichtlich nicht getätigt. Einen Aushang zu tätigen, der auch noch in einer Sprache verfasst ist, deren 50 % der Bewohner gar nicht mächtig sind, erscheint mir darüber hinaus sinnlos.